
Arma-Lift Aktiv-Pflegeserum
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Peptide gehören zu den spannendsten Wirkstoffen in der modernen Kosmetik – und ich bin seit 2009 begeistert von ihrem Potenzial. Mein erstes Produkt unter der Marke Meder basierte auf Peptiden und markierte den Wendepunkt in meiner beruflichen Laufbahn. Davor war ich als Forschungs- und Ausbildungsleiterin für große Kosmetikmarken weltweit tätig. Als ich auf einem Rohstoffkongress erstmals von Peptiden hörte, war ich fasziniert: Hier war eine Wirkstoffgruppe, wirksamer als Retinol, aber sicher, reizfrei und biologisch körpereigen.
Peptide sind kurze Ketten aus Aminosäuren – den Bausteinen von Proteinen wie Kollagen, Elastin und Keratin. Diese Proteine sind entscheidend für Festigkeit, Elastizität, Feuchtigkeitsversorgung und die allgemeine Hautgesundheit. Aufgrund ihrer geringen Größe können Peptide tiefer in die Haut eindringen als größere Moleküle – und wirken dadurch besonders effektiv.
2006 waren nur wenige Peptide für kosmetische Zwecke zugelassen. Heute sind es über 600 – bis 2030 sollen es mehr als 1.000 sein. Doch Peptid ist nicht gleich Peptid: Manche fördern Kollagen, andere entspannen Muskeln oder reduzieren Pigmentierung.
Peptide fungieren als Botenstoffe in der Haut – übermitteln Signale zwischen Zellen, regen Kollagenbildung an, beruhigen Entzündungen oder hemmen Melaninbildung.
Wichtig für die Wirksamkeit: die Molekülgröße. Laut der 500-Dalton-Regel können nur Moleküle unter 500 Dalton die Hautbarriere effektiv durchdringen. Ein Peptid aus 5–6 Aminosäuren ist meist klein genug. Größere Peptide benötigen Trägersysteme wie Liposomen, um tiefere Hautschichten zu erreichen.
Signalpeptide – regen Kollagen, Elastin oder Hyaluronsäure an.
Carrier-Peptide – transportieren Spurenelemente wie Kupfer oder Mangan in die Haut.
Neuromodulatoren – entspannen Gesichtsmuskeln (botoxähnlich).
Enzymhemmer – verlangsamen den Abbau von Kollagen und Co.
Penetrierende Peptide – verbessern die Aufnahme anderer Wirkstoffe.
Peptide sind körpereigen, sicher und gut verträglich – ideal für empfindliche oder reaktive Haut. Doch die Konzentration im Produkt ist entscheidend. Viele Produkte enthalten zu wenig Peptid, um Wirkung zu entfalten.
Zudem stärken Peptide die Hautbarriere, verbessern die Feuchtigkeitsbindung und lindern Rötungen oder Reizungen.
Ein häufiger Irrglaube: Peptide dringen nicht durch die Haut – dank moderner Formulierungen stimmt das nicht.
Ein weiterer Mythos: Peptide wirken sofort. Einige beruhigende Peptide haben Soforteffekt, aber Anti-Aging-Effekte benötigen Wochen der regelmäßigen Anwendung.
Wichtig: Peptide nicht mit starken Säuren oder Retinoiden kombinieren – das zerstört ihre Struktur.
Verwende Peptide in Seren und Cremes mit guter Haftung. Kombiniere sie mit Hyaluronsäure, Niacinamid, Pflanzenextrakten und Stammzellen. Geduld und Regelmäßigkeit führen zum Erfolg.
Peptide sind vielseitig, sicher, wissenschaftlich fundiert – sie stärken die Hautbarriere, mindern Zeichen der Hautalterung und machen die Haut widerstandsfähiger. Die Forschung schreitet voran – und Peptide werden künftig in fast jeder guten Hautpflegeroutine vertreten sein.
Verfasst von: Dr Tiina Meder